Feuerwehr

Schwarzenbek

Löschen Gestern und Heute

Mittwoch, 05.07.2006 12:55 von Jan Piossek

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Wie sehr sich die Männer der Feuerwehr im vorletzten Jahrhundert abmühen mußten, wenn es brannte, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Wenn sie ihre Spritze mit einem Pferdegespann zur Brandstelle ziehen konnten, waren sie schon gut ausgerüstet. Oftmals war allerdings auch hier Handarbeit gefordert. Wie bei der eigentlichen Bedienung der historischen Handdruckspritzen, denn die bauten anno 1880 nur mit Muskelkraft ihren Druck auf. Sechs Männer mußten an den Hebeln wippen, um das Wasser über diese Art der Druckgewinnung an das Strahlrohr zu schaffen. Heute genügt dafür ein Knopfdruck am modernen Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) der Schwarzenbeker Feuerwehr.

"Löschen gestern und heute" war das Motto für Filmaufnahmen des Norddeutschen Rundfunk (NDR) an der Feuerwache an der Lauenburger Straße. NDR-Reporter Tim Kruse und sein Team ließen sich von den Schwarzenbeker Feuerwehrmännern für einen Beitrag im "Schleswig-Holstein-Magain" auf N3 zeigen, wie der Einsatz um 1880 ablief und wie heute gelöscht wird. Die älteste betriebsbereite Handdruckspritze im Land, ein wahrer Schatz, gehört der Interessengemeinschaft "Uns Sprütt" der Schwarzenbeker Wehr. Dieser Oldtimer, der noch auf Holzrädern rollt, wurde für den Vergleich mit dem HLF bemüht. Stilecht in historische Uniformen gekleidet, legten die Feuerwehrmänner kräftig los. Während sie im Tank ihrer Handdruckspritze 300 Liter Wasser dabei hatten, konnte die HLF-Besatzung auf 1600 Liter Wasser und effektiven Druckluftschaum zurückgreifen. Die Schwarzenbeker Firma Hitscher hatte der Feruerwehr für die Vorführung zwei Holzhäuser gebaut, die für die Löschübung angezündet wurden. "Vielen Dank dafür", sagt Zugführer Thorsten Bettin.

"Die moderne Technik benötigt weniger Man-Power und ermöglicht einen schnelleren Löscherfolg mit weniger Wasserschaden. Aber so alt wie die Handdruckspritze wird unser Löschfahrzeug allein bei den aktuellen Einsatzbelastungen nie", erklärt Wehrführer Martin Schröder. "Das ist ja echt der Wahnsinn, dass diese alte Technik heute noch so einwandfrei funktioniert", meinte NDR-Reporter Tim Kruse. Sein Kameramann fing viele Szenen auf dem Übungshof ein, der Tontechniker nahm die Kommandos auf. Wann der Beitrag gesendet wird, steht zurzeit noch nicht fest.

Bei einem großen Oldtimer-Treffen zum 25-jährigen Bestehen von "Uns Sprütt" am 20. August von 10 bis 17 Uhr auf Ritter-Wulf-Platz zeigen die Feuerwehrmänner, wie sich der Löscheinsatz im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. "Wir erwarten zahlreiche Feuerwehr-Oldtimer und bieten ein buntes Programm für jung und alt", sagt Wehrführer Schröder.

 

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